Natives oder ausgesetzte Kinder?
Digital Natives
Ein „Native“, also ein Ureinwohner oder „Hineingeborener“, ist ein Mensch, dessen Familie und soziales Umfeld seit Generationen heimisch in ihrem Territorium ist.
Ein Kind, das in dieses Territorium geboren wird, wächst ganz natürlich mit allen Möglichkeiten, aber auch allen Gefahren in dieser Umgebung auf, es lernt durch Zusehen und die Wissensvermittlung der Älteren, was es tun kann und was es lassen sollte.
Die heute sogenannten „Digital Natives“, wie pauschal die Generationen genannt werden, die nach 1980 geboren wurden, hatten allerdings selten Vorbilder, die sie in die Hand nahmen und in den fremden Dschungel führten.
Sie waren eher wie Kinder, die im Wald ausgesetzt wurden, während die Eltern – wahlweise ängstlich oder ahnunglos – am Waldrand darauf warteten, dass ihre Kinder überlebten und unversehrt allein wieder aus dem Wald zurück kommen.
Zweifellos haben diese Kinder – und mit ihnen ihre Eltern – durch Schmerz gelernt. Versehentlich abgeschlossene Klingelton-Abos waren da noch überschaubare Schäden. Viren, Malware, Trojaner und andere Schadsoftware auf den Arbeitscomputern der Eltern, gehackte Smartphones und Social-Media-Konten, und gestohlene sensible Daten sind schon ein ganz anderer Schnack.
Jugend hackt hilft seit 2013 dabei, diese Wissensvermittlungslücke zu schließen und geht noch einige Schritte weiter: Wir geben den Kindern nicht nur Werkzeuge und Wissen zur digitalen Mitgestaltung der Gesellschaft auf den Weg, sondern sensibilieren sie auch für ein umsichtiges Verhalten und den gewissenhaften Einsatz Ihrer Fähigkeiten.
Die Hacker-Ethik dient uns dabei als Grundlage.
Zusätzlich legen wir den Fokus auf einen respektvollen und hilfsbereiten Umgang mit den Mitmenschen, ganz egal ob man ihnen in der analogen oder der digitalen Welt begegnet, aus welchem Land sie kommen oder welchem Geschlecht sie angehören.